Sonntag, 10. Juli 2011

Rund um die Heilquellen: Auf und ab in Bad Brückenau

Am heutigen Sonntag fand in meiner Heimatstadt Bad Brückenau der 23. Lauf "Rund um die Heilquellen" statt. Neben den Straßenläufen über fünf, zehn und 21,1 Kilometer, konnten sich auch die Bambinis sowie die Nordic-Walker in der unterfränkischen Kurstadt austoben.

Start des 10km-Laufs.
Auch ich beschloss vor knapp einer Woche mit Stefan, einem guten Freund, an den Start zu gehen und die Distanz über zehn Kilometer zu laufen. Eigentlich war die Teilnahme sogar ein Muss, da erstens der Start direkt vor meiner Haustür war und zweitens die vorgesehene Strecke nahezu exakt diejenige war, die ich normalerweise jede Woche mindestens einmal laufe, um mich fit zu halten.

Als Minimalziel hatte ich mir deshalb vor dem Wettkampf eine Zeit von unter 50 Minuten gesetzt. Eine „4“ sollte schon am Anfang stehen. Als fast schon überhebliches Maximalziel malte ich mir einen Lauf unter 45 Minuten aus, welcher nicht ganz unmöglich war, sollte ich eine ähnliche Leistung wie bei den BMX X3 Games diesen Mai in Genf abrufen. Vorab sei zu erwähnen, dass es ein Lauf war, der es in sich hatte.

Der Startschuss erfolgte mit etwas Verspätung um 9.10 Uhr. Stefan und ich reihten uns im hinteren Mittelfeld ein, zogen auf den ersten 1,5 Kilometern aber an vielen Läufern vorbei und waren nach kurzer Zeit knapp hinter der Spitzengruppe zu finden. Unser Tempo war weitaus höher im Gegensatz zum Beginn meiner normalen Laufeinheiten. Deswegen drosselte ich meine Geschwindigkeit und ließ Stefan weiter laufen, d er sich dadurch einen Vorsprung von circa 300 Metern erarbeitete und diesen bis zum Ende hielt.

Die wahren Sieger.
Bereits vor der Hälfte meiner Hausstrecke durch das Bayerische Staatsbad merkte ich, dass ich zu Beginn zu viel Kraft sinnlos verpulvert hatte. Zu allem Überdruss beschloss ich einen Becher Wasser zu trinken, um wieder etwas zu Kräften zu kommen. Doch genau das Gegenteil war der Fall. Das Wasser bekam mir nicht wirklich und mir wurde schnell bewusst, dass ich mich die letzten Kilometer ins Ziel quälen musste. Warum musste ich das Rennen auch so schnell angehen und dann auch noch zum Wasser greifen? Nachher ist man immer … blabla

Circa einen Kilometer vor dem Finish kam mir dann die glorreiche Idee noch ein paar Sekunden gut zu machen und einen Sprint anzusetzen, schließlich hatte das damals in Genf auch ganz gut geklappt. Doch auch dies war eine hirnrissige Idee, die dazu führte, dass die Beine noch schwerer wurden und nun auch noch Übelkeitsgefühle auftraten.

Tja, und so kam es, dass ich beim Überqueren der Ziellinie nicht mehr anders konnte als mich meines Frühstückes zu entledigen. Der ein oder andere Fotoapparat hatte damit sicherlich einen sehr lustigen Schnappschuss gemacht. Mir jedoch war an Lachen nicht im Geringsten zu denken und so übergab ich mich weitere zwei Male unter den Augen einiger Zuschauer.

Zum Glück war Stefan schon im Ziel, der mir dadurch immerhin einen nassen Schwamm auf den Nacken legen konnte. Ein weiterer Läufer kam mir entgegen und erzählte mir, dass ihm das Gleiche mal bei einem Berlin Marathon passiert sei. Ach ja, Helfer vom Roten Kreuz waren auch sofort zur Stelle, obwohl es mir unverzüglich nach dem Lebensmittelauswurf wieder blendend ging.

Urkunde vom Lauf.
Noch besser erging es mir, als ich meine Zeit erblickte: 0:45:21,4 Stunden!!! Obwohl mich dieser taktisch ziemlich unkluge Lauf eine Menge an Kraft gekostet hatte, war ich über das Ergebnis natürlich überglücklich und freute mich zusammen mit Stefan, der sogar knappe zwei Minuten schneller war. Im Gesamtranking bedeutete dies Platz 53 für mich von insgesamt 212 Teilnehmern. In der Klasse MHK durfte ich mich gar über einen siebten Platz freuen.

Im Nachhinein ärgere ich mich fast schon, dass ich nicht in den vorherigen Jahren beim Straßenlauf "Rund um die Heilquellen" in Bad Brückenau mitgelaufen bin, da es ein rundum gelungenes Laufevent war.

Vielen Dank an das Orga-Team des TV 1884 Bad Brückenau e. V. für die tolle Arbeit. Und ich bin mir fast schon sicher, dass es mich auch im nächsten Jahr nach Hause verschlagen wird, um erneut teilzunehmen. Dann werde ich allerdings nicht so naiv sein und ausreichend frühstücken, zu schnell zu starten und kein Wasser von ausgestreckten Händen entgegen nehmen.

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